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Felix Reichmann
geb. 14. 9. 1899 in Wien – gest. 24. 7. 1987 in Ithaca, N.Y.
Buchhändler, Wissenschaftlicher Bibliothekar, Professor für Literatur

Religion:

Ausgrenzungsgrund: Nach seiner Freilassung aus dem KZ im Februar 1939 emigriert Reichmann in die USA.

Studium: 1919-1923 Archäologie, Philosophie, Historische Hilfswissenschaften und Kunstgeschichte

Professoren:
Kunstgeschichte: Dvořák, Schlosser, Tietze, Strzygowski, Eisler, Hermann
Archäologie: Löwy, Reisch
Philosophie: Gomperz, Jerusalem, Reininger, Stöhr
Historische Hilfswissenschaften: Ottenthal, Redlich

Promotion: 1923 in Wien

Doktorvater: Schlosser

Dissertationsthema: „Gotische Wandmalerei in Niederösterreich“

Ad Personam: Felix Reichmann besucht das Staatsgymnasium Wien V und maturiert am 19. April 1918. Er wird am 10. März 1917 zum Kriegsdienst einberufen und wird erst am 7. Dezember 1918 entlassen.
Felix Reichmann ist nach seinem Studium als Buchhändler in Frankfurt, Paris, Florenz und London tätig, bevor er 1926 den väterlichen Buchhandel in Wien übernimmt.
Nach dem Anschluss Österreichs an Hitlerdeutschland 1938 wird das Vermögen des jüdischen Buchhändlers konfisziert. Aus rassischen Gründen wird Felix Reichmann verfolgt und ist von 1938 bis Feber 1939 zuerst im KZ Dachau und darauf im KZ Buchenwald interniert.
In der USA wird er Kurator des Landis Valley Museum in Pennsylvania. In Chicago studiert Reichmann von 1940-42 Bibliothekswissenschaft, darauf wird er Bibliothekar an der Carl Schurz Foundation in Philadelphia. Ab 1945 ist er in Württemberg-Baden für das American Military Government tätig. 1947 beginnt er als Bibliothekar an der Cornell Universität in Ithaca, NY, zu arbeiten und lehrt Bibliographie. Er leistet wertvolle Arbeit für die Bibliothek, indem er Material aus Europa der Sammlung zuführt. Laut Aussage von Bill Steele, Mitarbeiter der Cornell University, sei Felix Reichmann an der Fakultät sehr angesehen gewesen, da er die Fähigkeit gehabt habe, die Bedürfnisse zu erkennen und ein großes Fachgebiet einzubringen im Stande war. Am 1. 7. 1965 wird er zum Professor für Literatur ernannt und erhält an der Bibliothek den Posten Assistant Director of Technical Services. Felix Reichmann geht am 1. 7. 1970 in Pension und emeritiert als Professor für Literatur.

Anmerkungen: Seine Gymnasialzeit wird durch eine 14-monatige Frontdienstleistung unterbrochen (Kriegsdienst 1917/18).

Quellen: Antwortmail von Bill Steele, Cornell University, Ithaca, NY, vom 1. Juni 2009 an Gabriele Mohler.

Hendrik Edelman: Felix Reichmann - Scholar, bookseller and librarian in Europe and the United States

 

 

 

bearbeitet von Elisabeth Hochwarter, überarbeitet von Gabriele Mohler