Franz Martin Haberditzl
Kunsthistoriker, Museumsdirektor, Autor
geb. Wien 19.12.1882 – gest. Wien 22.1.1944
Religion: römisch-katholisch (Hinweis darauf im Rigorosenakt durch „Taufschein“)
Studium: Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität Wien
Lehrer: Wickhoff, Riegl, Dvořák, Ottenthal und Redlich
Promotion: 1906
Doktorvater: Wickhoff und Dvořák
Dissertationsthema: „Die Lehrer des Rubens“, veröffentlicht im Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, Band XXVII, Heft 5, 1907.
Ad Personam: 1907 ans Kupferstichkabinett der k.k.Hofbibliothek (heute Handschriftensammlung),
1909 dort Leiter.
1915 prov. Leiter der Staatsgalerie im Belvedere,
1916 dort Direktor. Die Gliederung in drei Museen ist sein Werk
1923 Gründung des Barockmuseums im Unteren Belvedere,
1924 Eröffnung der Galerie des 19. Jhs. im Oberen Belvedere,
1929 Eröffnung der Modernen Galerie in der Orangerie des Belvederes mit dem davor liegenden Kammergarten, wo moderne Bronzeplastiken Aufstellung fanden.
Wurde am 22. 3. 1938 geschlossen.
1938 als Freund „entarteter Kunst“ und mit einer Halbjüdin verheiratet von den Nazis seines Amtes enthoben.
Seit 1920 an den Rollstuhl gefesselt ging er ab seiner Entlassung in die innere Emigration und befasste sich bis zu seinem Tod mit dem Werk F. A. Maulbertschs, das Manuskript wurde erst 32 Jahre nach seinem Tod veröffentlicht.
Bemerkenswert ist eine enorme Anzahl von Erwerbungen von Kunstwerken in seiner Amtszeit, weit über 500 Werke von mehr als 250 Künstlern.
Anlässlich des hundertjährigen Bestehens erwarb die Österreichische Galerie im Belvedere das Porträt Haberditzls, das Egon Schiele von seinem „Seelenfreund“ malte. |