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Adolph K. Placzek
geb. 9.3.1913 in Wien – gest. 19.3.2000 in Manhattan, NY
Wissenschaftlicher Bibliothekar, ab 1970 Professor an der Graduate School of Architecture

Ausgrenzungsgrund: Verfolgung aus „rassischen“ Gründen

Studien:
1. Studium: 1931–1934 Medizin in Wien,
2. Studium: 1934–1938 Kunstgeschichte in Wien,
3. Studium: 1941–1942 Bibliothekswissenschaften an der Columbia University in New York.

Professoren der Kunstgeschichte: Hans Sedlmayr, Karl Öttinger, Max Eisler, Camillo Praschniker.

Ad Personam: Der Familientradition folgend studierte Adolph K. Placzek zuerst Medizin, wechselte aber 1934 zur Kunstgeschichte. Der Architektur blieb er ein Leben lang eng verbunden. 1938 war er durch die Nationalsozialisten gezwungen, sein Studium im 8. Semester abzubrechen. 1939 verließ Placzek Österreich noch vor Abschluss des Kunstgeschichtestudiums mit dem Ziel England, 1940 emigrierte er in die USA. Bis 1942 studierte er in New York Bibliothekswissenschaft. Von 1943-46 hatte er den Posten als Sergeant der US-Army während des Zweiten Weltkriegs inne.
In Folge arbeitete Adolph K. Placzek 1949-60 als Assistant Librarian an der Avery Architecture Library der Columbia University in New York und bekleidete in späterer Folge das Amt des Direktors in derselben von 1960 bis 1980.
Parallel dazu ist er ab 1971 Adjunct Professor of Architecture und ab 1978 Präsident der Society of Architectural Historian.
Am 19. Oktober 1993 fand auf Initiative Prof. Rosenauers eine akademische Feier im Dekanat der Universität Wien statt, der eine Diskussionsrunde im NIK am 14. Oktober vorausging,  in der Adolph Placzek mit Studierenden über seine Studienzeit und den politischen Verhältnissen in den 30er Jahren sprach.
1948 ehelichte Adolph K. Placzek in London Jan Struther, Autorin der Kriegsnovelle Mrs. Miniver. Das Buch wurde in Hollywood verfilmt. Die Ehe dauerte nur kurz, da Jan 1953 an Krebs verstarb.
1957 heiratete er ein zweites Mal. Beverley Robinson wurde seine Übersetzerin, beste Kritikerin und treue Begleiterin in Amerika.
Regelmäßig besuchte er seine Kinder und Enkelkinder aus erster Ehe in England, im hohen Alter fand er sich auch mehrmals in Wien ein.

Spezialgebiete: Architekturgeschichtliche Kompendien und Nachschlagewerke.

Publikationen: Traumfahrt mit der Familie, 1999
Macmillan encyclopedia of architects
Wiener Gespenster, 2000.

 

 

Einladung zur akademischen Feier am 19.10.1993

     

bearbeitet von

Judith Radlegger und Claudia Kuntner, Ergänzungen von Gabriele Mohler

 

Quellen: Wendland, Ulrike: Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil. L-Z.S. 520f.
http://www.columbia.edu/cu/record/archives/vol25/18/2518_Placzek_and_Avery.html
Universitätsbibliothek Wien

Michaela Golubits, Sekretariat der Kunstgeschichte, Institutsablage Nr. 10.